Das soziale Gehirn

Ein großer Teil unseres Gehirns befasst sich mit dem anderer Leute:
Was geht darin vor sich? Was haben sie vor? Sind sie uns freundlich gesinnt? Oder nicht?

Kooperation ist ein altes und bewährtes Konzept. Ein Beispiel dafür sind die Mitochondrien, die kleinen Kraftwerke in jeder Zelle unseres Körpers: Es sind Zugereiste, Immigranten in einem unserer sehr frühen Vorfahren. Offensichtlich hat sich das Konzept bewährt.

Kooperation findet sich in vielen Spezies: Ameisen, Lachmöwen, Schimpansen – Gruppen kommen oft besser durch die Evolution. Doch gerade die Gruppe stellt hohe Anforderungen an den Einzelnen. Oft existiert eine Hackordnung, sind Kompromisse notwendig, und die Kosten können hoch sein. Diese Soziobiologie ist nur ein Aspekt, denn neben den Kämpfen in der eigenen Gruppe, der in-group, gibt es auch die Konkurrenz zu anderen Gruppen, den out-groups.

Kooperation oder Konkurrenz – in beiden Disziplinen ist der Mensch führend: Keine andere Spezies bekriegt sich mit solcher Effizienz, kaum eine andere Spezies erreicht unser Niveau an Kooperation. Wie sich der Drang zum Sozialen bei Mensch und Tier entwickelt hat, wie er sich auswirkt – auch auf die Gesundheit – und wo er sich im Gehirn wiederspiegelt, untersuchen wir hier.

Eine Einführung gibt Nora Schultz: Vom Rudel zur Gesellschaft