Warum wir im Dunkeln tappen, ohne es zu merken
Published: 30.11.2018
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Wir tappen ständig im Dunkeln. Keiner dauerhaften Dunkelheit, doch zwischen 10 und 15 Mal pro Minute blinzelt der Mensch. Er schließt für einen Sekundenbruchteil die Augen, um diese zu befeuchten. Alle vier bis sechs Sekunden herrscht im Auge also finstere Nacht, zumindest für einen Wimpernschlag. Ist Ihnen noch gar nicht aufgefallen, oder?
Denn wir merken davon in der Regel nichts. Das Gehirn merkt sich einfach das Gesehene und geht davon aus, dass sich in der Zwischenzeit nichts verändert hat. Wissenschaftler haben festgestellt, dass eine Region im präfrontalen Cortex für diesen Gedächtniseffekt verantwortlich zeichnet. So entsteht ein stabiles Bild – obwohl wir für einen Moment nicht hin oder, im Falle einer schnellen Kopfdrehung, sogar weggesehen haben.
Eine andere Interpretation der Geschichte: Das Gehirn schaltet während des Blinzelns stellenweise ab, und merkt selbst nicht, dass wir nichts mehr sehen.
Auge
Augapfel/Bulbus oculi/eye bulb
Das Auge ist das Sinnesorgan zur Wahrnehmung von Lichtreizen – von elektromagnetischer Strahlung eines bestimmten Frequenzbereiches. Das für den Menschen sichtbare Licht liegt im Bereich zwischen 380 und 780 Nanometer.
Cortex
Großhirnrinde/Cortex cerebri/cerebral cortex
Cortex bezeichnet eine Ansammlung von Neuronen, typischerweise in Form einer dünnen Oberfläche. Meist ist allerdings der Cortex cerebri gemeint, die äußerste Schicht des Großhirns. Sie ist 2,5 mm bis 5 mm dick und reich an Nervenzellen. Die Großhirnrinde ist stark gefaltet, vergleichbar einem Taschentuch in einem Becher. So entstehen zahlreiche Windungen (Gyri), Spalten (Fissurae) und Furchen (Sulci). Ausgefaltet beträgt die Oberfläche des Cortex ca 1.800 cm2.
Zum Weiterlesen:
- Schwiedrzik C M et al. (2018): Medial prefrontal cortex supports perceptual memory. Current Biology 28, R1-R3, September 24, 2018. https://doi.org/10.1016/j.cub.2018.07.066
- https://phys.org/news/2005-07-brain.html