Entzündungsprozesse im Gehirn

Grafik: MW
Neuroinflammation

Neurone sind eine bedrohte Art, denn sie regenerieren nicht. Das Gehirn hat daher sein eigenes Immunsystem. Das schafft auch Probleme.

Zum Thema Entzündung fällt den meisten Menschen als erstes eine schmerzhaft pochende, womöglich eiternde Hautwunde ein. Gut so – das zeigt, dass sie noch keine Erfahrung mit den Schmerzen einer Blasenentzündung machen mussten. Oder den Schrecken der Entzündungsprozesse, wie sie nicht nur bei der Hirnhaut, sondern auch im Gehirn auftreten können. 

Das Gehirn hat sein eigenes Immunsystem, das jenseits der Blut-Hirn-Schranke weitaus samtpfötiger mit dem Hirngewebe umgeht, als dies die Immunabwehr des Körpers tut. Das ist wichtig, denn im Gegensatz zum Restkörper regeneriert Hirngewebe nicht. Doch auch dort kommt es zu Entzündungsreaktionen – die bekannteste ist die Multiple Sklerose, aber auch beim Schlaganfall denken die Forscher an Neuroinflammation. Denn Entzündung – das ist ein Prozess, bei dem das Immunsystem aktiv wird.

Wir haben die Neuroinflammation in Kooperation mit dem DFG-geförderten Projekt Transregio 43 untersucht und sprachen mit einigen Experten.

Blut-Hirn-Schranke

Blut-Hirn-Schranke/-/blood brain barrier

Eine selektiv durchlässige Membran, die von den Zellen in den Wänden der kapillaren Blutgefäße im Gehirn gebildet wird. Sie schützt das Gehirn vor Schadstoffen über das Blut, erlaubt jedoch den Übergang von Nährstoffen und Sauerstoff aus dem Blut ins Gehirn.